WIE SIE MIT NEUEN FLIESEN IHRER KüCHE EIN NEUES MAKEOVER VERLEIHEN - DIESE 11 KüCHEN LIEFERN INSPIRATION
Küche
Fliesen in der Küche: Wir zeigen Ihnen elf Küchen, in denen Fliesen eine ganz besondere Rolle spielen.
Egal ob als Bodenbelag, Arbeitsplatte oder als Spritzschutz hinter der Spüle und dem Herd – Fliesen liegen mal mehr und mal weniger im Trend, sind aber nie so richtig aus unseren Küchen wegzudenken. Denn obwohl es mittlerweile unzählige Alternativen zu den klassischen Steinzeug- und Zementkacheln gibt, sind sie dank ihrer positiven Eigenschaften wie der Robustheit und Pflegeleichtigkeit bis heute ungeschlagen. Und als wäre das nicht schon Vorteil genug, sind Fliesen in jeglichen Farben, Größen und auch Preiskategorien erhältlich. So gibt es nicht nur für jede Küche, sondern auch für jeden Geldbeutel die perfekte Fliese!
&Die Fliese – ein wahres Multitalent. Diese 11 Küchen zeigen das ganze Potenzial der robusten Kachel
Dass Fliesen pflegeleicht sind und sich deshalb besonders gut für die Verwendung in Küchen eignen, ist kein großes Geheimnis mehr. Wie dekorativ und stylish Fliesen sein können, ist vielen jedoch nicht bekannt. Denn entgegen aller Erwartungen muss eine Fliese nicht kühl oder steril wirken, sondern kann einem Raum sogar einen sehr wohnlichen Charakter verleihen. Vor allem dann, wenn die Wahl auf warme Pastell- sowie helle Naturtöne oder Fliesen in Holzoptik fällt. Zunehmend beliebter werden auch Terrazzoplatten, 3D-Fliesen und praktische Klicksysteme, die sich ganz ohne Spachtel und Mörtel anbringen lassen und sich deshalb für Mietwohnungen besonders gut eignen. Wie vielseitig die Designs von Fliesen und ihr Einsatz in der Küche wirklich sind, zeigen diese elf Küchen!
#1 Schuhdesigner Edgardo Osorio macht seine Küche mit handbemalten Fliesen zur exotischen PergolaDass der italienische Designer Edgardo Osorio ein Faible für Früchte hat, beweist nicht nur das Logo seiner Schuhmarke Aquazzura (es stellt eine Ananas dar), sondern auch die Küche seiner venezianischen Wohnung im Stadtteil San Marco. Gemeinsam mit der Manufaktur Officine Gullo, deren Küchen übrigens genau wie Osorios Schuhe in Italien gefertigt werden, schuf er einen Edelstahltraum in Pastell-Türkis. Der Clou: Der Farbton setzt sich auf den Wänden fort, die von bunten Obstbäumen, Blumen und exotischen Tieren bevölkert sind. Die handgemalte Garten-Szenerie ist inspiriert von botanischen Zeichnungen aus dem 18. Jahrhundert. Eine fast fensterlose Küche wird so zur luftigen Pergola!
&Für ihr neues Haus am Rand von Madrid wünschte sich Beatriz Aznar eine Oase der Ruhe und Harmonie, in der Familienleben und ihre Leidenschaft für Kunst eine gleichberechtigte Rolle spielen. Die spanische Künstlerin, die zuletzt einige Jahre in den USA verbrachte, holte sich für die Umsetzung dieser Idee Unterstützung bei ihrer guten Freundin und Produkt- und Interiordesignerin Marta Labrador, die auch über Madrids Grenzen hinaus bekannt für ihren eleganten, zeitlosen und mediterranen Stil ist. In Beatriz’ Haus wollte sie „mit nur wenigen Elementen viel erzählen“ und den Räumen dabei Persönlichkeit sowie eine Geschichte einhauchen. In der Küche gelang ihr dies vor allem durch die Verwendung von natürlichen Materialien wie Eiche, weißem Stein, Glas und Rattan. Die gewählte Farbpalette aus hellen, warmen Tönen wird durch das viele Tageslicht, das dank vier Balkone ins Innere des Erdgeschosses fällt, zusätzlich betont. Um die Küche familienfreundlich zu gestalten, wurde der längliche Raum geschickt aufgeteilt: An der kurzen Seite befindet sich die Zeile aus Eiche inklusive Backofen und Herd, die zwar dank gläserner Oberschränke enorm viel Stauraum, allerdings wenig Arbeitsfläche bietet. Damit aber trotzdem die ganze Familie beim Kochen helfen kann und sich dabei niemand auf die Füße tritt, wurde die Insel aus Stein in der Mitte des Raumes umso großzügiger gestaltet. Sie dient nicht nur als erweiterte Arbeitsfläche, sondern auch als Sitzmöglichkeit.
&Dass ein Kamin auch in der Küche eine gute Figur macht, beweist das Berliner Studio Karhard im brandenburgischen Beelitz. Aber tatsächlich ist der hohe Ofen aus grauen Ziegeln nicht das einzig Ungewöhnliche an diesem Projekt, denn die rund 180 Quadratmeter große Wohnung war vor ihrem Umbau Teil des Sanatoriums Beelitz-Heilstätten. Überbleibsel aus dieser Zeit sind neben dem Kreuzgratgewölbe die auffälligen Bodenfliesen und Farbreste an den Wänden, die durch eine farblich abgestimmte Sitzbank und ebenfalls grüne Stühle ergänzt wurden. Einen auffälligen Kontrast dazu liefert die Stirnwand in irisierendem Pink: Auf Wunsch des Hausherrn wurde mit schillernden Fliesen ein Farbverlauf kreiert, der einen frischen Backdrop für die zwei dunklen Küchenzeilen im Industrial-Look bietet.
&Diese Küche, die sich in einem Wohnhaus von 1890 im Münchner Stadtteil Schwabing befindet, ist alles andere als gewöhnlich und damit genau das, was sich die Bewohnerin wünschte. Denn Linn – so heißt die mutige Auftraggeberin – ist Kunstsammlerin und -liebhaberin und wünschte sich „eine Küche, die nicht nur funktional ist, sondern auch ein Kunstwerk, in dem man leben kann“. Entstanden ist dieser eher ungewöhnliche Wunsch, nachdem sie zu Besuch bei Charlotte Dualé in Berlin war und sich dort sofort in ihre Küche verliebte. Die Bildhauerin, die nach eigenen Angaben hauptsächlich mit Keramik arbeitet, hat französische Wurzeln und ließ sich bei der Gestaltung ihrer eigenen Küche tatsächlich auch genau von diesen inspirieren. „Ich dachte, ich könnte einfach meine eigenen Fliesen herstellen – inspiriert von den traditionellen Küchenarbeitsplatten, die man oft in Südfrankreich findet, wie die im Haus meiner Familie“, erklärt Charlotte. Ein großer und auch wichtiger Unterschied: Ihre Fliesen sehen nicht nur hübsch aus, sondern haben Funktionen. Und auch für „Linn’s Kitchen“ – so heißt die Schwabinger Küche ganz offiziell – entwickelte die Gestalterin nicht nur Fliesen für die Wasserfallarbeitsplatte, sondern auch viele praktische Haken und Halterungen für Kochlöffel oder andere Küchenhelfer, die sich an beiden Seiten der kurzen Zeile befinden. In das dunkelgrüne Regal darüber integrierte Charlotte sogar direkt stabile Buchstützen, damit auch Linns Kochbücher ihren festen Platz finden. Aber nicht alle der handgefertigten Elemente und Formen waren von Anfang an geplant und mit der Kundin abgesprochen. Im Gegenteil! Die Hand auf der linken Seite – tatsächlich ein Abbild von Charlottes Hand – entstand ganz spontan während des kreativen Prozesses und durfte bleiben, „weil sie so schön ist“.
&Fliesen über Fliesen – in diesem sechsstöckigen Eckgebäude im New Yorker Stadtteil East Village spielen die kleinen, glänzenden Keramikkacheln eine große Rolle. Wie groß, wird bereits beim Betreten der Lobby deutlich, denn dort zieren – wie auch in den oberen Fluren – noch die originalen Mosaike aus der Bauzeit Anfang des 20. Jahrhunderts den Boden und die Wände. Eine Optik, die die Designer von GRT Architects auch für die Küche eines der Apartments aufgriffen: Sie verkleideten dort den Boden, den Spritzschutz und sogar die Insel mit verschiedenfarbigen und -formatigen Fliesen. Die Kücheninsel sticht durch ihren tiefen Bordeauxton besonders hervor und wirkt durch den keramischen All-Over-Look wie eine Skulptur (lesen Sie hier mehr zum Trend farbige Fugen). Der Boden ist ebenso kunstvoll gestaltet und grenzt den Kochbereich optisch von dem Rest des Raumes ab. Und damit das händisch verlegte Schachbrettmuster aus weißen und senffarbenen Fliesen nicht unnötig unterbrochen wird, wurden einige der Eichenholzschränke mithilfe von Messingbeinen zum Schweben gebracht – eine smarte Lösung, die gleichzeitig für mehr Leichtigkeit in der halb offenen Küche sorgt.
&Hier geht’s zum Artikel!#6 Küche oder Gewächshaus? Eine lichte grüne Oase mitten in New York„Minimal, but warm“ – das wünschte sich die junge Familie aus Brooklyn für die Küche, die sich im Zentrum ihres traditionellen Brownstone-Duplex befindet. Offene Regale bieten viel Stauraum, verschiedene Sitzmöglichkeiten laden Familienmitglieder und Gäste zum Verweilen ein, helles Holz und pudrige Grautöne schaffen einen entspannten Hintergrund für viele, viele Pflanzen. Eine Küche ist nur zum Kochen da? Von wegen!
&Rosana Fuster Torregrosa mag es in ihrer Wohnung im Zentrum Valencias gerne ordentlich. Da sich das mit drei Kindern aber nicht immer ganz einfach gestaltet, hat sich die spanische Architektin für das Design ihrer offenen Küche etwas Besonderes einfallen lassen: An der Rückwand der Küchenzeile befinden sich, anstelle des üblichen Spritzschutzes, sechs schwarze Rollos, hinter denen nicht nur die Kaffeemaschine, der Wasserkocher sowie einige Kochutensilien und Gewürze, sondern auch die beiden Armaturen untergebracht sind. So hat sie während des Kochens das Wichtigste schnell griffbereit, kann dies aber anschließend mindestens genauso schnell wieder verstecken. Und obwohl sie selbst zugibt, dass ihr die Gestaltung ihrer eigenen vier Wände deutlich schwerer fiel als Auftragsarbeiten, ist sie auf die offene Küche – das Herzstück ihrer Wohnung – besonders stolz. Mit gutem Grund!
&Obwohl sich dieses Wohnhaus mitten in einem dicht besiedelten Viertel voller Einfamilienhäuser und fünfstöckiger Gebäude befindet, ist es dennoch der Inbegriff einer „urbanen Oase“. Das liegt nicht nur an dem hippen und vor allem grünen australischen Bondi Beach, dem Ort des Geschehens, sondern auch daran, dass die Bewohnenden große Fans von brasilianischen Bauten und dem Brutalismus sind und sich das Team von Madeleine Blanchfield Architects deshalb dazu entschied, hellgrauen Sichtbeton wortwörtlich als Basis für den Umbau zu verwenden und das Erdgeschoss aus eben diesem Material zu bauen. In der zweiten Etage gehen der üppige Garten, der offene Wohn- und der Essbereich nahtlos ineinander über und machen das Obergeschoss so zum Zentrum des Familien- und Gemeinschaftslebens. Ebenfalls Teil dieser „halb privaten Ebene“, wie es die Madeleine-Blanchfield-Designer:innen beschreiben, ist die Küche, die aus einer eher unscheinbaren Zeile und einer dafür umso auffälligeren Insel besteht. Letztere besticht nämlich nicht nur mit ihrer außergewöhnlichen Form und dem integrierten Sitzbereich, sondern erinnert auch dank des stark geäderten Marmors eher an eine Skulptur als an ein Küchenelement und matcht so perfekt mit der eklektischen Kunstsammlung des Bauherren.
&Obwohl das dänische Designstudio Force Majeure sonst meist auf Fliesen in der Küche verzichtet, spielen sie in diesem renovierten Herrenhaus in Kopenhagen sogar die Hauptrolle. Das Relief aus vertikal angeordneten, seladongrünen Keramikkacheln gibt der Rückwand eine neue Dimension und versteckt außerdem gekonnt die Dunstabzugshaube. Die zarte Farbigkeit verleiht dem Raum Frische und Leichtigkeit und harmoniert zugleich perfekt mit dem lackierten Eichenholz der Schränke sowie dem hellen Dielenboden. Ausgewählte Design- und Vintageobjekte ergänzen Wärme und Wohnlichkeit.
&Das Schachbrettmuster – ein echter Klassiker! Das dachten sich wohl auch die Architekten von Kennedy Nolan, als sie das „Kagan House“ im australischen Melbourne (einst entworfen vom russischen Architekten Anatol Kagan) umbauten. Sie gaben ihm allerdings eine heitere Note, indem sie quadratische Fliesen in zwei frischen Grüntönen als Wandverkleidung in der Küche und im Außenbereich nutzten. So schufen sie eine Beziehung zwischen beiden Bereichen und erweiterten, wie von den Besitzern gewünscht, die Nutzfläche, ohne in die Architektur des Gebäudes einzugreifen. In der Küche unterstreichen zwei Pegboards noch einmal den Retro-Look, sie wurden dort in Anlehnung an Julia Child, Kult-Köchin der 60er-Jahre, platziert.
&Warm, wärmer, Landhausküche. In einem alten Gebäude im australischen Armadale hat Studio Ezra eine kleine Oase der Gemütlichkeit geschaffen. Durch die Verwendung natürlicher Farben und Materialien wie Marmor, Keramik und Eichenholz projizierte Designerin Georgia Ezra das mediterrane Flair des Gebäudes, das im spanischen Kolonialstil gebaut wurde, kurzerhand auf das Interieur. Die leicht ungleichmäßigen Wandfliesen passen perfekt in das romantische Konzept und wirken fast so, als würden sie schon immer die Wände zieren. Und seit der Öffnung zum Wohnraum hat man hier nicht nur nette Gesellschaft beim Kochen, sondern die Küche kann auch gebührend bewundert werden.
&