HEIßLUFTFRITTEUSEN IM TEST: SIND AIRFRYER WIRKLICH BESSER?

Heiße Luft statt Öl - funktioniert das überhaupt? Es war der Ingenieur Chad S. Erickson  der in den USA das Konzept entwickelte, das er später als Airfryer (Heißluftfritteuse) patentieren ließ. Die US-Behörde genehmigte seine Erfindung im Jahr 1989.

Heißluftfrittieren ist absolut im Trend – mittlerweile haben alle großen Küchengerätehersteller dieses Gerät im Angebot. Gegenüber normalen Fritteusen liegen die Vorteile auf der Hand: wenig bis kaum Geruch, kein heißes Öl, keine Probleme bei der Entsorgung von Altöl, einfache Reinigung. Aber noch ein weiteres Gerät in der Küche, das du vielleicht nur selten brauchst und die meiste Zeit nur herumsteht? Wir sagen, wann sich heiß statt fettig lohnt.

Was sind die wichtigsten Merkmale des Airfryers?

Der Hauptunterschied von Heißluftfritteuse zum Backofen besteht zunächst in der Größe. Im Korb des Airfryer ist nicht viel Platz für Pommes Frites, Aufbackbrötchen, Fisch oder Gemüse. Deshalb verbrauchen sie weniger Energie. Pommes Frites im Airfryer benötigen ca. 20 Minuten, in der herkömmlichen Fritteuse mit viel Fett deutlich weniger. Großer Unterschied: die Bräunung. Wer herkömmliche Pommes und den knackigen Geschmack der Kartoffeln schätzt, tut sich mit den Fritten aus der Heißluftfritteuse schwer.

Und so funktioniert das Gerät: Ein Heizring produziert Hitze, die von einem Ventilator verteilt wird. Die heiße Luft zirkuliert mit hoher Geschwindigkeit durch das Gerät. Eigentlich genauso wie bei einem Umluftbackofen, nur eben auf kleinerem Raum und deswegen mit geringerem Energieverbrauch. Außerdem entsteht kein unangenehmer Geruch nach Fett in der Wohnung.

Wie beim Herd ist die Temperatur einstellbar, sie liegt zwischen 80 und 200 Grad. Im Vergleich zur herkömmlichen Fritteuse reicht ein Esslöffel Öl pro Portion. Das Öl kannst du mit einer kleinen Ölspritze auftragen oder einpinseln. Letztlich überzeugt das Ergebnis: Gegenüber den Pommes Frites, die in der herkömmlichen Fritteuse gegart sind, sparst du bis zu 80 % Fett. Das hat der Südwestrundfunk (SWR) in seiner Verbrauchersendung "Kaffee oder Tee" ausgerechnet. Der Airfryer oder der herkömmliche Backofen sind deshalb die gesündere Option, ohne viel überschüssiges Öl wie bei der Fritteuse. 

Sparen die Hersteller bei der Ausstattung?

Die Auswahl an Heißluftfritteusen auf dem Markt ist groß. Du kannst unter Umständen viel Geld ausgeben, 300 bis 400 Euro sind für ein solches Gerät schon mal angesagt. Aber es gibt auch günstigere Modelle. Es gilt folgender Grundsatz: Je größer der Korb, desto teurer ist die Heißluftfritteuse. Bei der Ausstattung von günstigeren Geräten sparen die Hersteller.

Geschmacklich hingegen sind die Unterschiede zwischen günstigeren oder teureren Heißluftfritteusen gering. Möchtest du herausfinden, welches Gerät sich für dich eignet, solltest du dir die Frage beantworten: Für wie viele Menschen koche ich regelmäßig und vor allem wie häufig mit dem Airfreyer?

Die Bedienung ist bei den meisten Geräten einfach und folgt intuitiven Regeln. Es gibt voreingestellte Variationen zum Garen unterschiedlicher Gerichte: Tiefkühlpommes, Gemüse, Fleisch, Brot oder Kuchen. Zeit und Temperatur sind vorgeschlagen, du musst das Lebensmittel nur in den Garkorb legen und auf Start drücken. Dann arbeitet die Heißluftfritteuse nahezu allein. Pommes und Grillgemüse sollte man allerdings ab und zu wenden.

Gibt es gute Airfreyer in neuen Tests?

Über den letzten Heißluftfritteusen-Test der Stiftung Warentest haben wir bei inFranken.de berichtet. Nachteil: Die Testergebnisse stammen aus dem Jahr 2018, einen aktuelleren Test hat die Stiftung noch nicht durchgeführt. Damals ergab der Test ein eher gemischtes Bild: Lediglich fünf der insgesamt 13 getesteten Heißluftfritteusen sind mit "befriedigend" bewertet, fünf erhalten das Qualitätsurteil "ausreichend", drei sind "mangelhaft". Unter den Geräten, die das Test-Team damals empfohlen hat und die es allesamt immer noch im Handel zu kaufen gibt, sind diese auf den ersten Rängen:

Andere Fritteusen schnitten schlechter ab, darunter unter anderem Geräte von Clatronic, Severin, De'Longhi und Tefal. Bei ihnen sind, laut Stiftung Warentest, die Finger in Gefahr: Du musst schwer aufpassen, dass du dich nicht am Gerät verbrennst. Die belgische Test­organisation Test Achats hat 2021 66 Airfryers unter die Lupe genommen. Am besten schnitt Ninja Foodi Dual Zone AF300EU ab, Note "sehr gut". Der Zweit­platzierte ist das Modell von Philips HD9650/90 Airfryer XXL Avance.

Muss ich den Airfryer reinigen?

Heiß oder fettig, wie sieht die Bilanz aus? Generell ist das Thema Energieverbrauch wichtig: Zwar haben sowohl Ofen als auch Heißluftfritteusen ähnliche Verbrauchswerte, sie kommen aber ohne Vorheizen aus. Deshalb sparst du etwas Zeit – und Energie. Nach der Nutzung bedürfen Airfryer der Reinigung. Backöfen sind vielfältiger nutzbar, da damit auch Lebensmittel wie Brote, Pizzen oder Kuchen kein Problem sind. Heißluftfritteusen ermöglichen das Frittieren von Lebensmitteln mit deutlich weniger Fett als herkömmliche Fritteusen. Das ist ideal, wenn du deine Kalorienaufnahme reduzieren willst oder dich gesünder ernähren möchtest.

Nach der Nutzung musst du Heißluftfritteusen reinigen. Hierzu füllst du die Wasserwanne mit ca. 60 % und außerdem fügst du frischen Saft von drei Zitronen hinzu. Lass diese Mischung für 20 Minuten bei Maximaltemperatur in deiner Heißluftfritteuse kochen, sodass der Dampf das Gerät durchzieht. 15 Minuten abkühlen lassen und dann mit einem feuchten Tuch das Innere des Airfryer trocken wischen.

Der Kauf einer Heißluftfritteuse lohnt sich, wenn sie regelmäßig im Einsatz ist. Zusätzlich brauchst du genug Platz in der Küche, weil du ein zusätzliches Gerät auf der Arbeitsplatte unterbringen musst. Das Gerät sollte griffbereit sein. Auch bei wenig Raum kann sich eine Heißluftfritteuse lohnen. Unser Thalia-Buchtipp: Heißluftfritteuse leicht gemacht! Über 100 Einfache & Geniale Rezepte für den Alltag*.

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